Privatsammlungen
Die Sammelleidenschaft begleitet die Archäologie seit ihren Anfängen und wurde lange Zeit vor allem von gesellschaftlich hoch gestellten Persönlichkeiten und begüterten Privatpersonen getragen. In einer Zeit, in der das bloße Objekt zählte und das Bewusstsein für die Aussagekraft des Fundkontextes noch nicht vorhanden war, wurde Objekte mit aus heutiger Sicht fragwürdigen Methoden geborgen. Die Sammlung diente oft mehr dem eigenen Vergnügen und Prestige als der wissenschaftlichen Bearbeitung. So wurden Einzelobjekte und ganze Sammlungen häufig verkauft, verschenkt und sind heute nur noch schwer auffindbar oder den ursprünglichen Fundumständen zuzuordnen.
Auch heute passieren häufig noch Zufallsfunde, wenn Objekte zum Beispiel in Ufernähe durch Erosion freigelegt oder angespült werden. Die österreichischen Pfahlbaufundstellen stehen unter Denkmalschutz, weswegen das Tauchen und Suchen nach Funden dort nicht erlaubt ist. Heutzutage sind archäologische Funde jeglicher Art meldepflichtig. Meldungen können beim österreichischen Bundesdenkmalamt (archaeo@bda.gv.at), bei der Polizei oder der Bezirksverwaltungsbehörde gemacht werden. Auch unser Team freut sich über Auskünfte zu eigenen Beobachtungen, besonders im Bereich von Seeufern und Flüssen und kann bei einer Fundmeldung unterstützen.
Durch das Projekt "Aufgetaucht - Die digitalen Pfahlbauten" und die Kooperation der privaten Sammler:innen war es möglich, einen Teil der in Privatbesitz befindlichen Fundstücke zu digitalisieren und damit Objekte zugänglich zu machen, die der Öffentlichkeit ansonsten weitgehend verborgen bleiben würden.