Über dieses Projekt

Mit dem Projekt „Aufgetaucht - die digitalen Pfahlbauten“ wird ein wenig bekanntes UNESCO-Welterbe zugänglich und ein Teil des kulturellen Erbes in Österreich digital gesichert und sichtbar gemacht.
Mondsee über und unter Wasser
Kuratorium Pfahlbauten

Seit 2011 sind fünf der derzeit 28 bekannten prähistorischen Pfahlbausiedlungen in Österreich Teil der transnationalen seriellen UNESCO-Welterbestätte Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen. Die Pfahlbauten stellen als archäologische Reste von urgeschichtlichen Dörfern und den daraus stammenden Objekten ein herausragendes Archiv des kulturellen Erbes dar, das annähernd 6000 Jahre in den Seen erhalten geblieben ist. Aufgrund der verborgenen Lage unter Wasser ist es einer breiten Öffentlichkeit nicht möglich, die Fundstellen vor Ort zu besichtigen.

Auch die materiellen Hinterlassenschaften der dort lebenden Menschen, die archäologischen Funde aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und der Eisenzeit, sind nur schwer in ihrer Gesamtheit erlebbar, da sie, aufgeteilt in verschiedene Sammlungen, über ganz Österreich verstreut sind.

Im Projekt „Aufgetaucht - die digitalen Pfahlbauten“ wird ein Teil der wichtigen Funde aus den österreichischen Pfahlbausiedlungen digitalisiert. In Zusammenarbeit mit dem 3D-Studio Crazy Eye, öffentlichen Organisationen und privaten Sammler:innen wird eine Auswahl der archäologischen Objekte nach aktuellen technologischen Standards gescannt und damit eine wichtige Grundlage für die Vermittlung dieses Kulturerbes geschaffen, das aufgrund seiner Bedeutung für das Verständnis der Entwicklung der Umwelt und der Menschen selbst, in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.

Das Projekt wird innerhalb des Förderprogramms „Kulturerbe digital“ mit einer Förderung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport umgesetzt. Ziel dieses Förderprogramms ist, das kulturelle Erbe Österreichs mit Hilfe digitaler Technologie noch besser nutzbar und einer breiten nationalen wie internationalen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gefördert wird die digitale Sicherung von Sammlungsobjekten, deren digitale Erfassung, Katalogisierung, Veröffentlichung, Präsentation und Vermittlung sowie der Aufbau von Online-Sammlungen. Die Ergebnisse werden nicht nur im Pfahlbau Kompass zugänglich gemacht, sondern nach Projektabschluss auch im Kulturpool dem zentrale Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe aus österreichischen Museen, Archiven und Bibliotheken Verfügbar sein. 

 

Laufzeit: Juni 2023 – Dezember 2024

Das Förderprogramm ist Teil des österreichischen Aufbau- und Resilienzplans und wird aus EU-Mitteln finanziert.

Projektziele

Der Fokus des Projektes "Aufgetaucht - Die digitalen Pfahlbauten"

Folgende Ziele wurden für das Projekt definiert:

Countdown Fundstellen
ICG UNESCO Palafittes

Pfahlbauten in ihrer Vielfalt

Die österreichischen Pfahlbauten werden seit über 150 Jahren erforscht und entsprechend viel Fundmaterial geborgen. Dieses ist heute auf verschiedene Orte verteilt, die für die Öffentlichkeit nicht immer zugänglich sind, da selbst in den großen Museen oft nur wenige Funde ausgestellt sind, während der Großteil der Funde in den Archiven deponiert ist.

Mondseekrug
Kuratorium Pfahlbauten

Rückkehr der Objekte in die Region

Die meisten historischen Pfahlbauobjekte befinden sich nicht in unmittelbarer Nähe ihrer ursprünglichen Fundorte. Digitale Kopien bieten die Möglichkeit, das kulturelle Erbe in den jeweiligen Regionen zu zeigen, räumliche und inhaltliche Zusammenhänge aufzuzeigen. Dies stärkt die Identifikation und das Bewusstsein für das Welterbe. Auch die Forschungsgeschichte kann so besser vermittelt und die lokalen Forscher:innen entsprechend gewürdigt werden. 

Haselnüsee
Kuratorium Pfahlbauten

Bewahrung organischen Materials

Die außergewöhnlichen Konservierungsumstände unter Wasser ermöglichen die Erhaltung von organischem Material aus der Urgeschichte. Digitale Kopien ermöglichen damit eine schonende Präsentation des gesamten Fundspektrums und sogar die Anfertigung von 3D-Drucken oder originalgetreuer Repliken organischer Reste für die Hands-on-Vermittlung.

Europaflagge

Europäische Dimension

Als transnationales und serielles UNESCO-Welterbe sind die Pfahlbauten eine wichtige historische Quelle für Europa. Im Fundmaterial spiegeln sich Handelskontakte, die Ausbreitung von Kulturtechniken oder auch Veränderungen in der Mobilität. Die Digitalisierung ermöglicht einen intensiveren Diskurs über diese Entwicklungen und das gemeinsame kulturelle Erbe.

Streifenlichtscan
Kuratorium Pfahlbauten

Ortsunabhängiger Zugang

Besonders für Interessent:innen aus den Ländern, die ebenfalls am Welterbe beteiligt sind, ist die Präsentation über das Internet ein attraktives Angebot. Auch regional können Vermittlungsangebote dann auch außerhalb der Öffnungszeiten von Heimathäusern und Museen angeboten werden. Die öffentliche digitale Präsentation regt außerdem dazu an, sich die Funde im Original vor Ort anzuschauen.

Arbeitsblätter Urgeschichte für Kinder
Kuratorium Pfahlbauten

Entwicklung didaktischer Unterlagen

Das Pfahlbauwelterbe ist aufgrund seiner Vielfalt und der hervorragenden Erhaltungsbedingungen der organischen Überreste ein ideales Thema, um Geschichte und Naturwissenschaften im Unterricht zu verbinden. Mit Hilfe der digitalen Modelle können attraktive didaktische Materialien erstellt und virtuelle Besuche der Fundstellen für Schulen gestaltet werden.

Kulturerbe Digital Karte

Vermittlung der Funde im Kontext

Mit den im Projekt neu erstellten Digitalisaten können die wichtigsten Funde und Materialien übergreifend und kontextualisiert präsentiert werden und in virtuellen Ausstellungen das Phänomen Pfahlbauten in Zukunft umfassend und authentisch dargestellt werden.

Fund in situ
Kuratorium Pfahlbauten

Fundumstände unter Wasser

Die konventionelle museale Präsentation gibt in der Regel keinen Hinweis darauf, dass die Funde unter Wasser geborgen wurden. Mit den digitalen Zwillingen können neue Präsentationsmöglichkeiten geschaffen werden, in denen die Unterwasserfundstellen und die Taucharchäologie als spannendes Thema stärker zur Geltung kommen.

Inhalte

Was steckt alles im PfahlbauKompass?

Die im PfahlbauKompass digitalisierten und gezeigten Inhalten bilden eine Basis für die zeitgemäße Präsentation und Nutzbarmachung archäologischen Wissens. Die Inhalte sollen in weiterer Folge stetig ausgebaut werden, um die prähistorischen Pfahlbauten laufend zugänglicher und besser greifbar zu machen.

Pfahlbaukind
NHM Wien
Epochen

Die Zeit der Pfahlbauten

Entdecke die Zeit der ersten Siedler:innen im Alpenraum und erfahre, in welchen Epochen die Pfahlbausiedlungen zu finden sind.

Pfahlfeld Mondsee
Kuratorium Pfahlbauten
Fundstellen

Versteckes Kulturerbe unter Wasser

Erfahre, wo in den österreichischen Seen die Fundstellen liegen, in denen Überreste von Pfahlbausiedlungen entdeckt wurden.

Mondseekrug
Kuratorium Pfahlbauten
Fundstücke

Die Objekte aus den Pfahlbauten

Sieh dir eine Auswahl der Fundstücke aus den Pfahlbausiedlungen als 3D Modelle an und erfahre alles über die Objekte.