Fundstück

Schädel NHM-MS6555

ID
NHM-MS6555
Material
Kategorie
Verwendungszweck
Beschreibung
Hundeschädel, sogenannter „Pfahlbauspitz“, mit Schnittspuren.
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Zeitraum

Neolithikum

Hintergrund Mondsee
Kuratorium Pfahlbauten

Die meisten österreichischen Seeufersiedlungen stammen aus der späten Jungsteinzeit (Neolithikum). Sie wurden überwiegend zwischen 4.000 und 3.500 v. Chr. besiedelt, und fallen damit in eine Phase der Menschheitsgeschichte, die auch als Kupferzeit (Chalkolithikum, Äneolithikum) bezeichnet wird.

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Fundstück

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Material

Knochen

Stand als Abfallmaterial bei der Jagd als Rohstoff schon immer zur Verfügung und wurde durch die gesamte Urgeschichte zur Herstellung von Werkzeugen, Schmuck und Alltagsgegenständen verwendet.

Objekt

Beschreibung

Dieser Schädel eines jungen Hundes aus der neolithischen Seeufersiedlung „See am Mondsee“ in Oberösterreich und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Der Schädel ist etwa 5.500 Jahre alt und wurde in einem außergewöhnlich guten Erhaltungszustand gefunden, der eine detaillierte Analyse ermöglicht. Auf den ersten Blick lässt der Schädel erkennen, dass das Tier noch nicht ausgewachsen war. Auffälliger sind jedoch die deutlich sichtbaren Schnittmarken auf der Knochenoberfläche. Diese deuten darauf hin, dass der Hund wahrscheinlich gehäutet wurde – was darauf hindeutet, dass er als Nahrungsquelle diente. Während Hunde in der Jungsteinzeit bereits domestiziert waren und als Hirten-, Jagd- oder Wachtiere dienten, wurden sie oft auch getötet und verzehrt. Diese doppelte Rolle spiegelt die komplexe und pragmatische Beziehung zwischen Menschen und Tieren in frühen Agrargesellschaften wider.

3D-Scan

Quelle

Dieses Objekt wurde im Zuge des FFG-Talentepraktikums "Welterbe digital serviert" von Schüler:innen in Kooperation mit dem 3d-Labor des Naturhistorischen Museums Wien gescannt. 

Scanner: Artec Space Spider, finanziert von der FFG, Scan von Lucas Avato.