Die meisten österreichischen Seeufersiedlungen stammen aus der späten Jungsteinzeit (Neolithikum). Sie wurden überwiegend zwischen 4.000 und 3.500 v. Chr. besiedelt, und fallen damit in eine Phase der Menschheitsgeschichte, die auch als Kupferzeit (Chalkolithikum, Äneolithikum) bezeichnet wird.
Gefäße und andere Objekte aus Keramik treten in Mitteleuropa erstmals in der Jungsteinzeit, also mit der Sesshaftwerdung des Menschen auf. Durch verwendete Verzierungen ist Keramik in der Archäologie ein wichtiges Indiz für die kulturelle Einordnung und Erstellung von Typologien.
Objekt
Beschreibung
Dieses Keramikfragment ist ein Bruchstück eines Gefäßes, das vor 6.000 Jahren von einem Bewohner oder einer Bewohnerin einer Seeufersiedlung am Attersee verwendet wurde. Das Keramikfragment wurde bereits im 19. Jahrundert von Graf Ladislaus Wurmbrand-Gundacker an der Fundstelle Weyregg I gefunden. Das Loch in der Keramik wurde nach dem Brennen des Topfes gebohrt. Es könnte sich um eine Reparaturstelle handeln, an der versucht wurde, ein zerbrochenes Gefäß durch Bohren von Löchern und Verbinden mit Schnüren zusammenzuhalten. Das Loch könnte jedoch auch auf eine sekundäre Verwendung des Scherben als Netzsenkgewicht hindeuten.
3D-Scan
Quelle
Dieses Objekt wurde im Zuge des FFG-Talentepraktikums "Welterbe digital serviert" von Schüler:innen in Kooperation mit dem 3D-Labor des Naturhistorischen Museums Wien gescannt.
Scanner: Artec Space Spider, finanziert von der FFG, Scan von Tobias Wiedeck.